Forschung vor Anker an der Elbe
Das Forschungsschiff „Ludwig Prandtl“ lädt zum Open Ship ein
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Vom 6. bis 12. Juli ist das Forschungsschiff „Ludwig Prandtl“ des Helmholtz-Zentrums Geesthacht (HZG) auf der Elbe unterwegs und legt in Geesthacht (Tesperhude), Stade, Balje, Glückstadt und Hamburg an. Wie sieht die Arbeit der Wissenschaftler während einer Messkampagne aus? Auf den Open Ship und Abendveranstaltungen erhalten Besucher direkte Einblicke in die Küsten- und Klimaforschung.

Das HZG- Forschungsschiff "Ludwig Prandtl". Foto: HZG/ Christian Schmid
Zum Beispiel erfahren sie wie die Deiche Norddeutschland heute vor Sturmfluten schützen, wie das Wattenmeer auf Ölverschmutzungen reagiert und wie sich Schiffsabgase in Europa ausbreiten.
Außerdem erleben die Gäste, wie die Forscher aus Geesthacht mit autonom arbeitenden Messinstrumenten etwa den Salz- und Chlorophyll-Gehalt im Wasser ermitteln und eines der weltweit umfangreichsten Küstenüberwachungssysteme (COSYNA) entwickeln. Zusätzlich bietet die Besatzung Schiffsführungen an.
„Mit der „Forschung vor Anker“-Tour wollen das Helmholtz-Zentrum Geesthacht und die beteiligten Partner auf aktuelle Themen der Küsten -und Klimaforschung aufmerksam machen sowie den Austausch zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit fördern“, skizziert Prof. Hans von Storch, Institutsleiter der Küstenforschung, den Rahmen der Veranstaltung
Station Stade

Das HZG- Forschungsschiff "Ludwig Prandtl".
In Zusammenarbeit mit dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) und den Museen in Stade bietet das HZG den Besuchern an, die „Ludwig Prandtl“ und das Laborschiff „Tümmler“ des NLWKN zu besichtigen. Hier gibt es allgemeine Informationen über den Landesbetrieb sowie die Aufgaben des Schiffes.
Während der Abendveranstaltung im Museum „Schwedenspeicher“ halten Prof. Dr. Beate Ratter, HZG- Abteilungsleiterin Sozioökonomie des Küstenraumes, und Prof. Dr. Norbert Fischer vom Institut für Volkskunde/Kulturanthropologie der Universität Hamburg Vorträge zu den Themen „Heimat an der Elbe“ und „Wasserbau und Landschaftswandel an der Niederelbe“. Die Vortragsveranstaltung findet im Rahmen der Ausstellung „Die Elbe Alles im Fluss“ statt.
Station Balje /Natureum

Im Natureum Niederelbe in Balje macht die Prandtl zwei Tage fest. Foto: Natureum/ C. Paulsen
Ein weiterer Programmpunkt in diesem Jahr ist ein zweitägiger Aufenthalt am Natureum Niederelbe in Balje, den das Erlebniszentrum und das Schifffahrtsamt Cuxhaven gemeinsam organisieren. Interessierte können für einen vergünstigten Eintrittspreis das Natureum (Museum und Elbe-Küstenpark) mit seiner einmaligen Küstennatur besuchen und einem Vortrag des HZG-Wissenschaftlers Carlo van Bernem, „Öl im Meer – wie verletzlich sind die Wattgebiete“ folgen.
Außerdem laden die Forscher dazu ein, sich über das HZG-Messsystem COSYNA (Coastal Observing System for Northern and Arctic Seas), eines der weltweit umfangreichsten Küstenüberwachungssysteme, zu informieren. Zu diesem Thema eröffnet das HZG am 8. Juli 2014 um 16 Uhr einen Info-Pavillon. Das Wasser- und Schifffahrtsamt Cuxhaven stellt seine Messaktivitäten in der Elbe vor.
Küstenforschung interaktiv: Helmholtz-Zentrum Geesthacht eröffnet Info-Pavillon im Natureum
Als besonderer Programmpunkt während der Forschung vor Anker Tour eröffnet das Helmholtz-Zentrum Geesthacht (HZG) am 8. Juli 2014 um 16 Uhr im Erlebniszentrum Natureum in Balje einen Info-Pavillon zur Küstenforschung. Darin werden die Wechselwirkungen zwischen der Küste und dem Meer am Beispiel von Wind, Wellen und Gezeiten interaktiv dargestellt und die besonderen wissenschaftlichen Methoden der Küstenforschung leicht verständlich präsentiert.
Vom Weltraum bis zum Meeresboden - Interaktive Forschung über Großbildschirme
So können sich die Besucher über sechs Bildschirme mit verschiedenen Messgeräten, vertraut machen. Vorgestellt werden Satelliten, Wellenmessbojen und Messsysteme, wie die FerryBox, welche automatisch Meeresdaten auf kommerziellen Schiffen sammelt. Mit dem Glider, einem selbstlenkenden Unterwasserfahrzeug, untersuchen die Küstenforscher das Wasser von der Oberfläche bis zum Meeresboden.
Die Vielzahl von Messgeräten liefert in Kombination mit Computersimulationen ständig Beschreibungen und Vorhersagen zum Umweltzustand der Nordsee und ist Bestandteil des Küstenbeobachtungs-Systems COSYNA (Coastal Observing System for Northern and Arctic Seas). COSYNA ist eines der weltweit umfangreichsten Monitoringsysteme und wird gemeinsam mit zahlreichen Partner vom Institut für Küstenforschung des Helmholtz-Zentrums Geesthacht betrieben und ständig weiterentwickelt.
Flaschenpostspiel zum Mitmachen
Zum direkten Mitmachen lädt ein digitales Flaschenpostspiel ein, bei dem die Mitspieler lernen, wie Wind, Wellen und Strömungen die Reise einer Flaschenpost beeinflussen. Als Datengrundlage für dieses interaktive Spiel der Küstenforschung dient das Datenportal coastDat des HZG. Dabei handelt es sich um einen lückenlosen Datensatz für die Nord- und Ostsee, der Informationen der letzten 60 Jahre über Wind, Wellen, Strömung oder Temperaturen zusammenfasst. Dieser Datensatz wurde mit Hilfe von Modellen und auf Basis von küstenbezogenen Analysen und Szenarien für die Vergangenheit und Zukunft erstellt. Zusätzlich können sich Besucher anhand eines Films über das gesamte Forschungsspektrum des HZG informieren.
Gemeinsam geht es besser
Mit dem Info-Pavillon wollen das HZG und das Natureum vor allem interessierte Bürger und Schulklassen ansprechen. Unter dem Motto: „Die Küste im Blick“ gehen die Partner eine für beide Seiten attraktive Kooperation ein. Das Helmholtz-Zentrum erreicht mit seinen Themen ein interessiertes Publikum in Balje und das Natureum bietet seinen Besuchern direkte Einblicke in die Küstenforschung. „Dank des neuen Pavillons können wir eine echte Attraktion in den MINT-Fächern bieten. Das ist eine echte Win-Win-Situation“, freut sich Dr. Clivia Häse, Geschäftsführerin des Natureums.
Station Hamburg
Am Anleger Elbphilharmonie in der Hamburger HafenCity beteiligt sich die Hamburg Port Authority (HPA) beispielsweise mit Messgeräten und Ergebnissen zur Strömungs- und Schwebstoffmessung sowie der Vorstellung von Ergebnissen des EU-Projekts TIDE. Das Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit (CEN) der Universität Hamburg stellt Daten zur Rekonstruktion des regionalen Sturmklimas vor und präsentiert Ausbildungsmöglichkeiten in den Erdsystem- und Klimawissenschaften.
Hintergrund
Seit 2009 fahren die Küstenforscher des Helmholtz-Zentrums Geesthacht in den Sommermonaten auf „Forschung vor Anker“ Tour. Für eine Woche im Jahr geht es mit dem institutseigenen Forschungsschiff „Ludwig Prandtl“ entlang der deutschen Nord- und Ostseeküste, um den Menschen ihre Forschungsergebnisse zu präsentieren und die Arbeit auf der „Ludwig Prandtl“ vorzustellen. Kooperationspartner werden bei den Veranstaltungen mit einbezogen.
Das Forschungsschiff „Ludwig Prandtl“

Die "Ludwig Prandtl" vor einer Messboje in der Nordsee. Durch ihren geringen Tiefgang kann die Ludwig Prandtl vor allem in flachen Küstengewässern eingesetzt werden.
Foto: HZG/ CHristian Schmid
Das Helmholtz-Zentrum Geesthacht ließ das Forschungsschiff „Ludwig Prandtl“ speziell für den Einsatz in der flachen oder tidebeeinflussten Nord- und Ostsee bauen. Das Schiff bietet Platz für eine umfangreiche wissenschaftliche Ausrüstung.
Aufgrund der Seetauglichkeit und des geringen Tiefgangs von weniger als zwei Metern eignet sich die „Ludwig Prandtl“ hervorragend für den Einsatz im Übergangsbereich Watt und offene See. Die Messeinsätze mit der „Ludwig Prandtl“ dienen insbesondere dazu, neue Messsysteme für das Monitoring von Küstengewässern zu erproben, Wasser- und Sedimentproben zu entnehmen sowie einheitlich und sicher Daten der Wasserqualität zu erfassen.
Kontakt
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Dr. Torsten Fischer
Helmholtz-Zentrum Geesthacht
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