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| Pressemitteilung GKSS-Forschungszentrum Geesthacht

Universität Hamburg gewinnt im Exzellenzwettbewerb

Die Universität Hamburg (UHH) erhielt am 19.10.2007 den Zuschlag zum Ausbau des Kompetenz-Zentrums in der Klimaforschung. Gemeinsam mit ihren außeruniversitären Partnern, dem Max-Planck-Institut für Meteorologie, dem GKSS-Forschungszentrum Geesthacht, dem von ihnen gemeinsam getragenen Deutschen Klima Rechenzentrum (DKRZ), sowie dem in Hamburg ansässigen Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie, dem Deutschen Wetterdienst und der Bundesanstalt für Wasserbau baut die UHH damit ihr Zentrum für Meeres- und Klimaforschung (ZMK) zu dem KlimaCampus Hamburg und nationalen Kompetenz-Zentrum für Klimaforschung aus.

Die Universität Hamburg (UHH) erhielt am 19.10.2007 den Zuschlag zum Ausbau des Kompetenz-Zentrums in der Klimaforschung. Gemeinsam mit ihren außeruniversitären Partnern, dem Max-Planck-Institut für Meteorologie, dem GKSS-Forschungszentrum Geesthacht, dem von ihnen gemeinsam getragenen Deutschen Klima Rechenzentrum (DKRZ), sowie dem in Hamburg ansässigen Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie, dem Deutschen Wetterdienst und der Bundesanstalt für Wasserbau baut die UHH damit ihr Zentrum für Meeres- und Klimaforschung (ZMK) zu dem KlimaCampus Hamburg und nationalen Kompetenz-Zentrum für Klimaforschung aus.

Logo GKSS Forschungszentrum in der Helmholtz-Gesellschaft

Eine der Hauptmaßnahmen zum Ausbau wissenschaftlicher Exzellenz am Standort Hamburg ist der Exzellenzcluster-Antrag CliSAP der Universität Hamburg, der im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft vor einem Jahr eingereicht wurde. Für dieses interdisziplinäre Forschungsvorhaben haben sich Naturwissenschaftler, Ökonomen sowie Sozial- und Geisteswissenschaftler aus universitären und außeruniversitären Einrichtungen zusammengeschlossen.

Durch die heute bewilligte Förderentscheidung stehen dem Klimacluster CliSAP nun für die kommenden 5 Jahre rund 25 Mio. Euro an Bundesfördermitteln für den Ausbau der Klimaforschung in Hamburg zur Verfügung. Die Hansestadt fördert dieses Projekt im Zuge der Bund-Länder-Exzellenzvereinbarungen im gleichen Zeitrahmen mit weiteren rund 9 Mio. Euro. Bürgermeister Ole von Beust und Wissenschaftssenator Jörg Dräger beglückwünschten UHH-Präsidentin Prof. Monika Auweter-Kurtz und ließen es sich dabei nicht nehmen, den Klimaforschern Prof. Martin Claußen, Sprecher des Clusters, den stellvertretenden Sprechern Prof. Klaus Fraedrich und Prof. Detlef Stammer sowie Prof. Jochem Marotzke, Direktor des Deutschen Klimarechenzentrums und Prof. Hans von Storch, wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Küstenforschung, im Rahmen eines Universitätsempfangs persönlich zu gratulieren. Unter den Gratulanten befand sich auch Prof. Wolfgang Kaysser, wissenschaftlicher Direktor des GKSS-Forschungszentrums.

Die Klimaforschung am Standort Hamburg hat eine über 50-jährige Tradition. Bereits 1929 gründete die Universität Hamburg (UHH) das Meteorologische Institut. In den Forschungsbereichen Meteorologie, Ozeanografie und Klima verzeichnet die UHH seitdem international sichtbare Erfolge. 1975 folgte das Max-Planck-Institut für Meteorologie und bereits zwei Jahre später das Deutsche Klimarechenzentrum (DKRZ), das vom Bund mit einem Fördervolumen von 33 Mio. Euro einen der größten Hochleistungsrechner in Europa bewilligt bekommen hat.

Im Jahr 2003 wurden dann die in Hamburg vorhandenen Kompetenzen im Zentrum für Marine und Atmosphärische Wissenschaften (ZMAW) zusammengefasst. Gemeinsam mit dem GKSS-Forschungszentrum Geesthacht und Forschungseinrichtungen des Bundes ist so aus diesen regional eng konzentrierten Institutionen ein einzigartiger Verbund aus universitärer und außeruniversitärer Forschung entstanden, der einmalig in Deutschland ist und zu Recht als Klimacluster bezeichnet werden kann.

Das Ziel des geplanten KlimaCampus ist es, die vorhersagbaren Entwicklungen gegenwärtiger und künftiger Klima- und Umweltveränderungen mithilfe der Analyse aktueller und vergangener Zustandsänderungen des Klimasystems als Reaktion auf natürliche und vom Menschen verursachte Störungen zu bestimmen. Verbesserte Umweltdatenbanken und Klimamodelle werden die Untersuchungen von Klimaauswirkungen auf Nordeuropa auf diese Weise präzisieren und eine zuverlässigere Unterstützung für lokale, regionale und nationale Entscheidungsträger sein. Die Auswirkungen von Veränderungen können dadurch in Zukunft unter anderem in Hinblick auf drängende Fragen wie Wasser-Ressourcen, Meeresspiegelanstieg, Sturmrisiken oder Städteplanung exakter vorhergesagt werden.

Eine wichtige Komponente des Exzellenzclusters ist der Wissenstransfer. Für den Dialog mit der Öffentlichkeit und der Wissenschaft kann nun das vom GKSS-Forschungszentrum Geesthacht initiierte Norddeutsche Klimabüro ausgebaut werden.

Nachdem das Klimacluster einen Forschungsschwerpunkt auf Nordeuropa setzt, profitiert vor allem auch die norddeutsche Region um die Hansestadt von den Klimaprognosen der Hamburger Forscher. Über die Leitstelle Klimaschutz wird es eine enge Vernetzung zwischen den Klimaforschern und den Hamburger Entscheidungsträgern geben, um Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel und mögliche Strategien für die Verminderung von Treibhausgasen schnell umsetzen zu können. Für die kommenden zwei Jahre werden KlimaCampus und Leitstelle bereits einen Klimabewertungsbericht für die Hamburger Region und Norddeutschland erarbeiten.

Das Exzellenzcluster umfasst auch eine neue Graduiertenschule, die "School on Integrated Climate System Sciences (SCISS)". Diese wird sich über mehrere Fakultäten und Forschungsdisziplinen erstrecken und wirtschaftliche, soziale sowie juristische Aspekte von Klimawandel umfassen. Das Ziel der SCISS ist die Überführung der bisherigen Ausbildung für Diplom- und Promotionsabschlüsse in ein einheitlich strukturiertes Graduiertenprogramm. Die SCISS soll ein Vorbild werden für die künftige Struktur der international vernetzten Graduiertenausbildung an der MIN-Fakultät inklusive deren Partner.

Wissenschaftssenator Jörg Dräger:

"Der Gewinn des Klima-Exzellenzclusters ist ein wichtiger Erfolg für den Forschungsstandort Hamburg und ein entscheidender Meilenstein für die Universität auf ihrem Weg zur Exzellenz. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft und der Wissenschaftsrat anerkennen damit die förderwürdige Qualität der international sichtbaren und konkurrenzfähigen Forschungs- und Ausbildungseinrichtungen der Hansestadt. Die Klimaforschung Hamburgs wird damit in Europa zum führenden Ansprechpartner bei der Lösung aktueller und künftiger Veränderungen von Klima und Umwelt. Der künftige KlimaCampus wird mit seinem internationalen Renommee nicht nur eine deutliche Signalwirkung für Talente aus aller Welt haben, sondern auch den Innovationsstandort Deutschland stärken."

Prof. Dr. Ing. Monika Auweter-Kurtz, Präsidentin der Universität Hamburg (UHH):

"Ich bin hocherfreut über diese Entscheidung und gratuliere allen beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ganz herzlich. Damit hat ein hat ein langjähriger Forschungsschwerpunkt der Universität eine verdiente Bestätigung erfahren. Dies ist ein wichtiger Impuls für die künftige Entwicklung unseres Forschungsprofils und für die Klimaforschung in Hamburg."

Prof. Martin Claußen, Koordinator des Exzellenzclusters und Sprecher des Zentrums für Marine und Atmosphärische Wissenschaften (ZMAW):

"Wir freuen uns riesig über die Entscheidung der Gemeinsamen Kommission – insbesondere angesichts der harten Konkurrenz. Außerdem bestätigt diese Entscheidung die führende Rolle Hamburgs in der Klimaforschung. Die Arbeit, die wir für die Antragstellung in den letzten zwei Jahren geleistet haben, insbesondere die sehr gute Zusammenarbeit zwischen universitären und außeruniversitären Partnern, hat sich gelohnt! An dieser Stelle möchte ich mich nicht nur bei meinen Kolleginnen und Kollegen, sondern auch bei unserer Präsidentin und unserem Senator für ihren hervorragenden Einsatz bei der Begutachtung unseres Antrages bedanken. Während der Arbeit der Antragstellung haben wir zwischen den Instituten des ZMAW und anderen Instituten, die sich mit klimarelevanter Forschung beschäftigen, viele Anknüpfungspunkte entdeckt und neue Kooperationsmöglichkeiten gefunden. Diese gilt es jetzt zu nutzen, um mit den Möglichkeiten, die uns die Finanzierung des Exzellenzclusters bietet, den KlimaCampus Hamburg auszubauen. Denn nur durch eine exzellente, international sichtbare Forschung können wir ein attraktiver Standort für die Lehre bleiben."