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| Pressemitteilung

Norddeutscher Klimamonitor geht online: Klimaerwärmung in Norddeutschland ist messbar

Milder Winter, sehr warmer Frühling - Folgen des Klimawandels? Fragen zur bisherigen Klimaentwicklung in Norddeutschland beantwortet ab sofort die Internetplattform „Norddeutscher Klimamonitor“, die das Norddeutsche Klimabüro am Helmholtz-Zentrum Geesthacht (HZG) und das Regionale Klimabüro Hamburg des Deutschen Wetterdienstes (DWD) entwickelt haben. Wie ein roter Faden zieht sich eine Erkenntnis durch alle Datensätze: Norddeutschland hat sich in den letzten 60 Jahren (1951 – 2010) erwärmt. Sämtliche Ergebnisse des kostenfreien Online-Monitors sind interaktiv im Internet unter www.norddeutscher-klimamonitor.de für jedermann nutzbar.

Milder Winter, sehr warmer Frühling - Folgen des Klimawandels? Fragen zur bisherigen Klimaentwicklung in Norddeutschland beantwortet ab sofort die Internetplattform „Norddeutscher Klimamonitor“, die das Norddeutsche Klimabüro am Helmholtz-Zentrum Geesthacht (HZG) und das Regionale Klimabüro Hamburg des Deutschen Wetterdienstes (DWD) entwickelt haben. Wie ein roter Faden zieht sich eine Erkenntnis durch alle Datensätze: Norddeutschland hat sich in den letzten 60 Jahren (1951 – 2010) erwärmt. Sämtliche Ergebnisse des kostenfreien Online-Monitors sind interaktiv im Internet unter www.norddeutscher-klimamonitor.de für jedermann nutzbar.

Screenshot Norddeutscher Klimamonitor

Der "Norddeutsche Klimamonitor" wurde vom Norddeutschen Klimabüro am Helmholtz-Zentrum Geesthacht (HZG) und dem Regionalen Klimabüro Hamburg des Deutschen Wetterdienstes (DWD) entwickelt. Screenshot Norddeutscher Klimamonitor

Mit dem „Norddeutschen Klimamonitor“ wird das Klima der letzten 60 Jahre für Norddeutschland erstmals umfangreich ausgewertet und interaktiv vorgestellt. Die Plattform enthält neben den gängigen Klimaparametern wie Temperatur und Niederschlag auch Informationen über Wind, Luftfeuchte, Bewölkung und Sonnenscheindauer.

Die Auswertung sämtlicher Datensätze und Messstationen zeigt besonders deutlich, dass sich die Temperaturen in Norddeutschland erhöht haben. „Zwischen 1951 und 2010 beträgt die Erwärmung im Jahresdurchschnitt etwa 1,2 Grad Celsius“, erläutert Dr. Insa Meinke, Leiterin des Norddeutschen Klimabüros am Helmholtz-Zentrum Geesthacht. Damit einher erwacht die Natur etwa 3 Wochen früher als Anfang der 50er Jahre.

Bei zahlreichen Pflanzenarten setzt die Frühjahrsblüte heute deutlich früher ein. Allerdings tritt der letzte Frosttag immer noch vergleichsweise spät auf, so dass sich insgesamt das Spätfrostrisiko für Frühblüher verstärkt hat.
Im Norddeutschen Klimamonitor lassen sich Antworten auf verschiedenste individuelle Fragestellungen finden. So wird beispielsweise schnell ersichtlich, dass Arkona auf Rügen der sonnigste Ort im Norden ist, während es auf dem Brocken am meisten regnet und es im Jahresmittel am kältesten ist.

Umfangreiche Datengrundlage

Grafik Bisherige Entwicklung der durchschnittlichen Temperatur im Jahr in Norddeutschland Quelle

Bisherige Entwicklung der durchschnittlichen Temperatur im Jahr in Norddeutschland Quelle (Für Details klicken Sie bitte auf die Grafik)

„Für den Norddeutschen Klimamonitor konnten wir auf die Datenaufzeichnungen von mehr als 20 Messstationen zurückgreifen“, verdeutlicht Wolfgang Riecke, Leiter des Regionalen Klimabüros Hamburg beim Deutschen Wetterdienst. Außerdem stützt sich der Norddeutsche Klimamonitor auf verschiedene flächendeckende Datensätze, unter anderem das mit numerischen Modellen nachgerechnete Wetter der letzten 60 Jahre aus dem coastDat-Datensatz des HZG. Der Norddeutsche Klimamonitor fasst diese verschiedenen Datensätze zusammen und stellt die Ergebnisse in über 2500 übersichtlichen Karten, Diagrammen und verständlichen Texten dar.

Außerdem bietet der Klimamonitor die Möglichkeit, Klimaentwicklungen der Vergangenheit mit regionalen Klimaszenarien zu vergleichen. „Wir erkennen, dass das Tempo der bisherigen Erwärmung der Temperaturentwicklung entspricht, die wir bis Ende dieses Jahrhunderts aufgrund unserer Treibhausgasemissionen in Norddeutschland zu erwarten haben. Auf der anderen Seite müssen wir aber auch sehen, dass menschliche Treibhausgasemissionen nicht jede Entwicklung des komplexen Klimageschehens, wie zum Beispiel den Niederschlag, erklären können“, erläutert Dr. Insa Meinke.

„Wir verstehen den Klimamonitor als einen Service, der den Wissenstand über den bisherigen Klimawandel in Norddeutschland transparent und öffentlich zugänglich macht. Dies kann eine Basis sein, um die gesellschaftliche Debatte über den Wandel zu führen“, so Wolfgang Riecke weiter.

Der Norddeutsche Klimamonitor ist als offenes System konzipiert, in den bei Bedarf weitere Indikatoren eingepflegt werden können. Hierzu bitten das Regionale Klimabüro Hamburg des Deutschen Wetterdienstes und das Norddeutsche Klimabüro des Helmholtz-Zentrums Geesthacht um entsprechende Anregungen. Darüber hinaus werden die Datensätze in regelmäßigen Zeitabständen aktualisiert.

Hintergrundveröffentlichung


Mitteilungen DMG Heft 1/2014 [Download PDF]
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