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| Pressemitteilung Climate Service Center

Lässt sich die globale Erwärmung auf zwei Grad Celsius begrenzen?

Auf Einladung des Climate Service Centers, einer Einrichtung des Helmholtz-Zentrums Geesthacht, diskutieren am 20. und 21. Januar im Leipziger Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) zahlreiche Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik über Möglichkeiten und Notwendigkeiten, die Erderwärmung zu beschränken. Im Zuge der Tagung „Unter 2 Grad: Wie lassen sich der Klimawandel und seine Folgen begrenzen?“ werden verschiedene Aspekte des Themas diskutiert. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem UFZ statt.

Auf Einladung des Climate Service Center, einer Einrichtung des Helmholtz-Zentrums Geesthacht, diskutieren am 20. und 21. Januar im Leipziger Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) zahlreiche Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik über Möglichkeiten und Notwendigkeiten, die Erderwärmung zu beschränken. Im Zuge der Tagung „Unter 2 Grad: Wie lassen sich der Klimawandel und seine Folgen begrenzen?“ werden verschiedene Aspekte des Themas diskutiert. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem UFZ statt.

Um der globalen Erwärmung entgegenzuwirken und die Folgen des Klimawandels einigermaßen beherrschen zu können, wurde auf der Weltklimakonferenz 2009 in Kopenhagen vorgeschlagen, den Anstieg der mittleren globalen Temperatur auf zwei Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Auf dem letzten internationalen Klimagipfel in Cancún wurde dieses Ziel von 193 der 194 teilnehmenden Staaten anerkannt. Doch lässt sich diese politische Vorgabe aus wissenschaftlicher Perspektive überhaupt erreichen?

Prof. Dr. Bernd Hansjürgens vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) bezweifelt dies und begründet seine Zweifel mit politischen Entscheidungen: „Das 2-Grad-Ziel lässt sich mit bisheriger Politik nicht erreichen. Ohne die USA wird man nicht zu einer CO2-Konzentration in der Atmosphäre kommen, die die Erwärmung entsprechend eingrenzt." Dies gelte auch für den Fall, dass alle bei der Weltklimakonferenz in Cancún getroffenen Entscheidungen umgesetzt würden.

Zweifel gibt es auch aus Sicht der Klimaforschung. So ist es selbst bei einem raschen Ausstieg aus der Nutzung fossiler Energieträger fraglich, ob die Erderwärmung überhaupt noch auf maximal zwei Grad Celsius begrenzt werden kann. Denn die globale Durchschnittstemperatur ist bis heute schon um mehr als 0,7 Grad gestiegen und die bereits in der Atmosphäre angereicherten Treibhausgase werden in den kommenden Jahrzehnten eine weitere Aufheizung bewirken. Deshalb wird in Zukunft das Thema Anpassung an den Klimawandel immer wichtiger.

„Selbst wenn das 2-Grad-Ziel erreicht werden könnte, gäbe es einschneidende regionale Klimaänderungen und Anpassungsbedarfe“, gibt Prof. Dr. Daniela Jacob zu bedenken. Sie leitet am Climate Service Center die Abteilung Klimasystem und liefert mit ihrem Team Daten und Informationen über klimatische Veränderungen, die als Basis für die Beratungsleistungen des Climate Service Center dienen.

Prof. Dr. Wolfgang Kaysser, wissenschaftlicher Geschäftsführer des Helmholtz-Zentrums Geesthacht, weist darauf hin, dass eine Begrenzung der globalen Erwärmung alle Bereiche der Gesellschaft umfassen muss. „Wir werden an sehr vielen Stellschrauben drehen müssen, um das 2-Grad-Ziel zu erreichen. Das beinhaltet etwa Klimainformationen, den Fahrzeugbau, die Landwirtschaft oder die Energieversorgung“, so Kaysser. „Nur wenn wir alle Aspekte integrieren, werden wir den Klimawandel begrenzen können.“

Trotz aller Zweifel an der Machbarkeit des 2-Grad-Ziels hat es als ambitioniertes politisches Ziel eine wichtige Bedeutung für Fortschritte beim internationalen Klimaschutz. „Das Climate Service Center fühlt sich dem 2-Grad-Ziel verpflichtet, denn es beinhaltet einen anhaltenden Ansporn für die Weltgemeinschaft, das Bestmögliche für den Klimaschutz zu tun“, so Prof. Dr. Guy Brasseur, Direktor des Climate Service Centers.

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